Wieder nutze ich eine Busfahrt, diesmal von Hoi An nach Hue, zum Schreiben. Diesmal dauert die Fahrt „nur“ 4 Stunden, für 130 km ist das ja aber auch amtlich…
Seit 2 Tagen ist unsere Reisegruppe wieder auf ihre ursprüngliche Größe geschrumpft und Ulli ist heil wieder im norddeutschen Winter angekommen. Die zwei Wochen zusammen waren toll und vergingen wie im Fluge. Ulli, schön, dass Du da warst!
Unbestrittener Höhepunkt unserer gemeimsamem Tour: Hoi An! Obwohl wir uns ja nun noch weiter in den Norden von Vietnam aufmachen, sind wir uns jetzt schon sicher: Hoi An ist für uns DER Ort in Vietnam. Wunder-wunderbares Hoi An!
Ankunft in Hoi An morgens um 6 Uhr nach 11 Stunden Busfahrt im Schlafbus von Nha Trang. War aber erstaunlich erträglich, wir hatten zu Fünft die komplette letzte Reihe und haben verhältnismäßig gut geschlafen. Mittlerweile haben wir von anderen Travellern wahre Schauergeschichten gehört, mit schlafen auf dem Fußboden wegen Überbuchung, 3 Stunden nachts in der Pampa auf einen anderen Bus warten, etc. Bei uns lief glücklicherweise bisher alles glatt, wobei wir auch nur mit bestimmten Anbietern gebucht haben. *klopf auf Holz*
Hoi An hat uns sofort begeistert. Eine wunderschöne Altstadt am Fluss, gespickt mit prächtigen alten chinesischen Tempeln.
Früher war Hoi An mal eine sehr bedeutende Handelsstadt, daher die chinesischen und auch die japanischen Einflüsse. Hier die berühmte überdachte japanische Brücke:
Hoi An ist berühmt für die Herstellung von bunten Seidenlampen, mit denen alle Straßen der Altstadt (und auch vieles außerhalb der Altstadt) geschmückt sind. Bildhübsch schon in der Tagessonne, wenn dann abends die Gassen von den bunten Lampen erleuchtet werden, ist die Atmosphäre einfach zauberhaft.
Zurecht ist die Altstadt Weltkulturerbe der Unesco, zu schön!
Direkt an unserem Ankunftstag war übrigens vietnamesiches Sylvester, danach dann tagelang Tet Fest, das wichtigste Fest in Vietnam. Daher hatten einige Läden zeitweise zu, aber die Vietnamesen waren auch ordentlich feiern. In Hoi An gab es einen kleinen Rummel, mit greller Neonbeleuchtung und lauten Marktschreiern und dröhnender Musik, seeehr asiatisch. Und total old-school, mit Bällen in Eimer werfen, Darts werfen und Gewehr schießen. Gewinne waren dann Bierdosen, Wasserflaschen und Apfelsaft. Und eine Art Roulette mit Meerschweinchen. Mark hat ein Wasser und ein Bier abgeräumt. 😉 Total witzig, diese ultracoolen vietnamesischen Halbstarken ganz lässig beim Dosenwerfen. Autoscooter gibts hier halt nicht. 🙂 Ansonsten war die Stimmung in Hoi An wunderbar kitschig zum Neujahrsfest. Wir haben natürlich, wie es sich hier gehört, noch schwimmende Kerzen in den Fluß gesetzt mit unseren Wünschen für das neue Jahr des Pferdes.
Neben der Altstadt und den Lampen ist Hoi An aber noch für andere Dinge berühmt. Zum Einen: Schneider! Es gibt mehrere Hundert Schneider, die vom Anzug über die Trekkinghose bis zu Hochzeitskleid und Wintermantel alles schneidern, was Mann und Frau sich so wünscht. Oder auch Lederwaren, Handtaschen, Jacken, Lederkoffer, Schuhe. Viele gehen auch mit Magazinbildern von Designerklamotten hin und lassen sich dann sowas nachschneidern. Und die Sachen sollen meist auch eine super Qualität haben. Dieses Abmessen, Anprobieren etc ist nicht so unseres, aber es gibt natürlich auch ohne Ende Läden mit fertigen Teilen, Klamotten, Souvenirs, Tellern, Schüsseln, Kissen, Schals etc pp… Shop til you drop! Trotz begrenztem Gepäck haben wir ein bisschen was gekauft, Ullis Koffer platzte auf der Rückreise aus allen Nähten, da wir schon was mitgegeben haben. 😉
Zum Anderen ist Hoi An auch noch berühmt für – na ratet mal: das Essen! Es gibt hier ohne Ende richtig gute Restaurants und Cafes und fantastisches Streetfood an jeder Straßenecke. Und fast jedes Restaurant bietet einen Kochkurs an. Da wir ja nun den Luxus eines „Babysitters“ hatten, haben wir uns das natürlich nicht entgehen lassen und einen Abendkurs gemacht. Und geschwelgt…. Mmmhhh….
Mehr zum Essen in Hoi An folgt sicher nochmal separat. 🙂
Urlauberherz, was willst Du mehr? Einen Strand natürlich und hier hatte Hoi An einen wunderbaren zu bieten: An Bang Beach, drei Kilometer außerhalb, eine kurze Radtour durch die Reisfelder.
Am Strand, der relativ leer und unbebaut ist, eine super chillige Beach Bar, Soul Kitchen. Ein wunderbares Fleckchen Erde. Und das Meer ist relativ flach, ebenso die Wellen, da war das Baden für die Kinder (und für die Mama) richtig nett.
Kultur gab es übrigens auch noch, wir haben noch einen Ausflug zu alten Cham Ruinen gemacht in der Nähe von Hoi An, My Son. Vieles hiervon, mittlerweile auch Weltkulturerbe, wurde im Vietnamkrieg von den Amis zerstört. Ganz verwunschen im Grünen die Anlage, leider nur zu überlaufen mit Tourgruppen:
Das Gesamtpaket in Hoi An ist einfach unschlagbar. Daher sind wir dann auch gleich mal ne Woche da hängen geblieben. Und trotzdem fiel der Abschied heute morgen irgendwie schwer… Wenn Ihr mal nach Vietnam fahrt, Ihr müsst unbedingt nach Hoi An!
Sonst noch? Ole und Michel sind hier absolute Stars. Nicht nur, dass die Vietnamesen generell kinderfreundlich sind. Aber mit ihren blonden Haaren, Oles ja auch noch etwas lockig, sind die beiden der Hingucker. Viele gucken den beiden hinterher, winken, rufen Hallo oder streicheln den Kopf. Es wurden auch schon Fotos von den beiden gemacht. Es sind zwar viele Touris hier, aber nicht sooo viele Westler mit kleinen Kindern, da sind die beiden schon was Besonderes. Tendenziell sind die Vietnamesen ja sozialistisch grummelig, was die Kommunikation betrifft, da sind die Jungs echte Türöffner.
Tam biêt!
P.S.: Sorry wegen der vielen Fotos, aber wir sortieren immer schon soooo viel aus… 🙂
Hallo Ihr in Vietnam, leider ohne Oma,
ich bin immer noch ganz traurig, dass ich nicht mehr bei Euch bin. Es war super schön und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Dagmar hat alles so toll organisiert, Mark trug die Verantwortung und ich habe mich nur treiben lassen von den vielen spannenden Eindrücken. Jetzt schläft Oma wieder allein ohne meine beiden kleinen Jungs. Es war so schön bei Euch. Ich bin schon auf Hue gespannt, wie es dort ist, aber sicherlich nicht ganz so toll wie in Hoi An.
Liebe Grüße an Euch Mama, Oma, Ulli
Hallo ihr! Viele Grüße aus Wellington. Wir warten gerade auf unsere Fähre zur Südinsel 🙂 hier ist es auch wunderschön und wir waren am 90 mile Beach 😉
Weiterhin schöne Reise
Wiebke & André
Hallo nach Neuseeland!
Wir sind heute morgen in Hanoi angekommen, brrrrrr, kein Flipflop Wetter, sondern 13 Grad!!! Aber Heizung im Hotel funktioniert, zum Glück! Jetzt heißt es 5 Tage durchhalten, Montag geht es dann weiter in die Wärme nach Angkor Wat. Aber bei Euch auf der Südinsel ist bestimmt auch kein Flipflop Wetter 🙂
LG
Hallo Vietnam. Flip Flop Wetter ist hier schon noch. Hatte bis eben welche an. Bis zum Gletscher wird es warm sein. Bis dahin haben wir den Abel Tasman Park vor uns in Flop Flops.
Haltet durch! 🙂
Lg aus NZ