Sawasdee, Thailand!
Nach jahrelanger Sehnsucht ging es endlich wieder nach Thailand. Thailand, meine Perle.
Wobei der Start bzw die Vorbereitung echt holprig und irgendwie deprimierend war. 🙁 Flug von Siem Reap nach Bangkok und weiter nach Phuket war gebucht, blieb also die Frage, wo wollen wir hin? Khao Lak mal anschauen? Ao Nang stand eigentlich auf der Liste und unbedingt Ko Phi Phi, unser Paradies von damals und für uns so mit das schönste und spektakulärste, was wir uns als Inselparadies so vorstellen können. Aber, oh Schreck, die Zeiten in Thailand haben sich in den letzten 11 Jahren geändert. Das das so sein würde, war uns zwar klar, aber so massiv… ?
Ein paar Tage vorher haben wir dann also mal angefangen, nach Unterkünften zu suchen und die Preise haben uns schockiert. Das ist ja wie Urlaub in Griechenland oder auf den Kanaren! Viele haben dann auch nur sehr schleppend auf unsere Mailanfragen reagiert, einiges war voll oder halt sehr teuer. Nix mit easy mal Bungalow am Strand finden. Da wir auch erst spät am Abend in Phuket landen würden, blieben also auch nicht so viele Optionen, um nicht noch allzu weit fahren zu müssen. Dann also doch Khao Lak, wenn auch keine direkte Strandlage.
Der Strandabschnitt, der bei uns ganz in der Nähe war, war dann auch super schön, unbebaut, keine Reihen mit Liegestühlen.
Und mit einem Flußlauf, der dort mündet, super zum Baden und Plantschen für die Jungs. Und sooooo schön warmes Wasser!
Aber, nur 200 Meter weiter, ein eher trauriges Bild:
Und das ist der „Strand“ bei Ebbe! Die Resorts haben nach dem Tsunami, der das vorgelagerte, schützende Riff zerstört hat, zu nah am Strand gebaut und die Erosion nagt böse am Strand. Da buchen die Leute für teures Geld bei TUI & Co ein schickes Hotel am Meer und statt Strand gibt es dann Betonmauern und Sandsäcke 🙁
Apropos TUI & Co: Khao Lak ist touristisch, seeehr touristisch. Viele, viele Pauschaltouristen und viele überwinternde Rentner. Phuket ist sicher noch schlimmer, trotzdem auch in Khao Lak nicht 100 % unser Publikum. Für einige Tage aber ganz ok. Und, wer kein Englisch kann, ist bestens aufgehoben, fest in deutscher Hand. Überall Deutsche, deutsche Speisekarten, Optiker mit Werbung für „Gleitsichtbrillen“ (man kennt halt seine Zielgruppe), deutsche Ausflugsinfo bei der Travel Agency, Euro-Preise beim Schneider, Bavaria-Biergarten usw usf. Puh! Bei der deutschen Bäckerei sind wir dann aber schwach geworden, leckeres Roggenbrot und Laugenbrötchen. 🙂
Wir haben uns dann noch an einem Tag den White Sands Beach nördlich von Khao Lak angeschaut, wirklich schöner Strand, wenn auch für unseren Geschmack etwas zu viele Reihen mit Liegestühlen.
Ansonsten haben wir noch Thaimassage am Strand genossen, hatte schon ganz vergessen, wie rabiat Thai Massage ist ;-).
Dann die Überlegung, wo wir weiter hinwollen. Wo sind denn die Inselchen und tollen Strände ohne Pauschaltouristen, dazu noch bezahlbar? Wo ist das Thailand, dass wir so liebten? Das Beste, was man tun kann, um dies rauszufinden: andere Backpacker fragen. In diesem Fall war ein ganz entspannter Typ unsere Entscheidungshilfe, der schon ein paar Wochen in Thailand unterwegs gewesen war und in Khao Lak eine Woche am Strand gepennt hat. Auf die Frage, wo er es in Thailand am coolsten fand, kam eindeutig: Ko Phayam! Zitat: „So muss Ibiza in den 70ern gewesen sein“. Das war doch genau das, was wir suchten! Jemand hatte uns auch schon mal in Vietnam davon erzählt, konnten wir zu dem Zeitpunkt aber nicht so einordnen, dachten immer, die meint Ko Pha Ngam an der Ostküste. Wir haben dann noch den Holländer gefragt, in dessen Bungalowanlage wir übernachteten, der sagte: „Das neue Mekka“. Also, keine Frage, auf nach Ko Phayam!
Nachdem wir ja bei allen bisherigen Ländern auf unserer Reise in etwa vorher wussten, was wir so sehen wollten, genießen wir nun gerade diesen Luxus, einfach irgendwo hinzufahren, nur weil so’n Typ erzählt, da muss man hin. Zumal wenn es dann so ein Volltreffer ist.
Ko Phayam ist eine kleine Insel in der Andamanensee, also Westküste von Thailand und relativ im Norden, kurz vor der burmesischen Grenze. Auf der Insel gibt es nur Mofas, keine Autos, so dass wir uns dann am Pier 3 Motorradtaxis auf die andere Inselseite genommen haben, jeweils 2 von uns mit Fahrer und ein Mofa fürs Gepäck. Das letzte Stück fuhren wir dann direkt über den wunderbar breiten Strand. Und wir hätten jubeln können!
Wir haben uns sofort über beide Ohren in Ko Phayam verliebt, perfektes Thailand! Wir waren in den 70ern zwar nicht auf Ibiza dabei, aber vor 11 Jahren auf Ko Phi Phi (das sich, nach allem was wir gehört haben, mittlerweile böse entwickelt hat, zugebaut, dreckig, Massenbesäufnisse). So wie hier muss Phi Phi vor 15 Jahren gewesen sein.
Hier gibt es, neben neueren Anlagen, noch die ganz einfachen (GANZ einfachen) Bungis aus Bambusmatten am Strand. Sowieso gibt es nur Bungalowanlagen (sprich Strandhütten, keine Hotels oder größere Häuser). Die Strandbars sind aus Bambus und Schilf, mit vielen Peace-Zeichen versehen, abends wird vor den Bars Lagerfeuer am Strand gemacht. Es gibt Tattoo-Shops, nur Individualtouristen, die Herren tragen gerne lange Haare und Dreadlocks. Morgens machen einige am Strand Yoga oder Tai Chi. Totaler Hippie-Vibe hier. Eeeeeeeeeentspannt. Und viele Familien mit kleinen Kindern hier.
Vom Bett sehen wir das Meer:
Und hier der Sonnenuntergang jeden Abend:
Ein schöner, feiner, breiter Strand, geht flach ins Wasser, toll zum Schwimmen, auf den leichten Wellen kann man manchmal sogar Bodyboarden oder Surfen. Frühstück im Restaurant am Strand mit den Füßen im Sand, leckeres Thai-Abendessen mit den Füßen im Sand und dem Sonnenuntergang vor der Nase. Einschlafen zum Klang der Wellen. Dazwischen Wechsel zwischen Lesen in der Hängematte, Baden, Strandspaziergang, Fruchtshake trinken, Muscheln sammeln, Uno spielen und nochmal Lesen in der Hängematte. Herz, was willst Du mehr? Nix!
Aktuell bleiben wir hier gerade hängen. Ko Phi Phi hatten wir sowieso schon von der Liste gestrichen, weil es da im Gegensatz zu früher ganz grausig sein muss. Lieber nicht die wunderbare Erinnerung kaputt machen. Und auch Ao Nang / Railey Beach soll überlaufen sein mittlerweile, da blutet uns doch das Herz. Besser als hier kann es für uns in Thailand eigentlich gerade nicht werden. 🙂
Sonst noch? Wie schon erwähnt, hat sich Thailand sehr verändert, seit wir das erste Mal hier waren. Nicht nur zum Guten, was die Bebauung und den Touristenstrom angeht. Aber ganz eindeutig hat sich der Lebensstandard hier stark positiv entwickelt. Ko Phayam gilt jetzt nicht als Maßstab, da die Entwicklung hier noch nicht ganz soweit ist und es weder Straßen noch Autos gibt (hoffentlich bleibt das auch noch ne Weile so). Aber sonst sieht man gar nicht mehr so viele Motorräder wie früher, dafür aber viele, viele Autos, die auch überall vor den ganz normalen Häusern parken. Während in Vietnam außerhalb von Saigon und Hanoi Autos ja fast nur als Taxis unterwegs sind und kaum jemand ein privates Auto besitzt, ist hier der Unterschied augenfällig. Und gute Straßen gibt es auch, die Autos können sogar richtig schnell fahren. 🙂
Wir melden uns dann nochmal von hier mit weiteren Strand- und Sonnenuntergangs-Fotos. 🙂 Jetzt aber ab in die Hängematte! Entspannte Grüße!