Und schon folgt unser nächster Bericht, wir haben noch was aufzuholen.
Nach der spannenden Safari im Uda Walawe ging es gleich weiter auf die Fahrt mit dem öffentlichen Bus nach Ella, einem süßen kleinen Touri-Dorf im Hillcounty.
Und was macht man als erstes, wenn man nachmittags im Hillcountry ankommt? Richtig, Tee trinken.
Wir sind somit gleich mit dem Tuktuk in eine nahegelegene Teefabrik gefahren und haben eine tolle Führung über die Teeherstellung bekommen. Danach gab es dann natürlich köstlichen Ceylon Tee mit Traumblick von der Terrasse.
Den damaligen britischen Kolonialherren sei Dank, ist Sri Lanka ja weltweit bekannt für seinen Ceylon Tee. Und bis auf einen einzelnen Cappucino, den Mark in Unawatuna getrunken hat, haben wir auch, seit wir hier sind, keinen Kaffee mehr getrunken. Dafür aber reichlich Tee. Ole und Michel trinken auch total gerne den milden schwarzen Tee mit Zucker, am liebsten ganz britisch mit Milch.
Das kleine Bergdorf Ella ist inmitten schönster Berglandschaft plaziert, mit Blick durch „Ella’s Gap“:
Entsprechend bestand dann auch unser Programm der folgenden drei Tage ganz viel aus wandern. Als erstes stand Ella Rock auf dem Plan, der rechte Berg auf dem Bild. Dort sollte es also hochgehen.
Ging es auch, war aber eine ganz schön schweißtreibende Angelegenheit. Erst ganz lange über die Bahnschienen laufen, gar nicht so einfach für kurze Kinderbeine.
Und dann ging es über steile Trampelpfade in der Mittagshitze nach oben. Puh! Zum Glück haben wir einen netten Aussie getroffen, der uns den Weg gezeigt hat, war ohne Guide nicht leicht zu finden. Aber die Mühe hat sich gelohnt, was für ein Ausblick:
Runter haben wir dann auch alleine gefunden, wenn auch mit mal falsch abbiegen zwischendurch. Knackige Tour, mit vielen Pausen und kleinen Umwegen haben wir 6 Stunden gebraucht. Da qualmten dann aber auch unsere Füße. Bei Mark sogar so sehr, dass sich bei beiden Schuhen die Sohlen abgelöst haben! Und nein, es waren keine billigen Fake-Sneaker, sondern die guten Adidas Samba. Hatten aber auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel bzw unter der Sohle. Zum Glück ist das erst kurz vor Ende der Tour passiert. 🙂
Am nächsten Tag ging es dann ganz früh los auf eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt, mit dem ersten Zug um 6:40 Uhr von Ella nach Haputale. Eine Fahrt entlang der Berghänge durch fantastische Landschaft. Einmalig!
In Haputale haben wir uns dann mit dem Tuktuk auf den Lipton’s Seat fahren lassen. Ein grandioser Aussichtspunkt auf einem Berg inmitten von Teeplantagen. Der Lieblingsplatz von, wie soll es anders sein, Sir Lipton, der die umliegende Plantage und Fabrik im 19. Jahrhundert gegründet hat. Morgens soll die Sicht am besten sein, denn oft ist es wohl wolkenverhangen. Deshalb sind wir ja auch so früh los und wir hatten – wie die ganzen Tage in Ella – super Glück mit dem Wetter. Man konnte sich kaum sattsehen an dem Ausblick.
Um das Ganze noch grandioser zu machen, gibt es oben eine kleine Bude, Lipton’s Teashop mit köstlichem Tee (kein Lipton Beutel Tee!) und kleinen frittierten scharfen Samosas und frischen süßem Gebäckteilchen. Teetrinken, Aussicht genießen, Leckereien schlemmen. Perfekter Ort, perfekter Moment!
Zurück ging es dann 7 km zu Fuß bergab durch die Teeplantagen. Zum Glück sehr einfach zu gehen, Mark hatte ja nur noch Flipflops. 😉 In den Hügeln mächtig was los, viele Teepflücker bei der Arbeit.
War eine wunderschöne, entspannte Wanderung. Und nachmittags ging es dann wieder die tolle Bahnstrecke zurück nach Ella. Geradezu Overkill an schönen Ausblicken! Ein traumhaftes Fleckchen Erde!
Um unseren Aufenthalt in Ella noch abzurunden, ging es am nächsten Tag dann ganz gemütlich auf „Little Adam’s Peak“, ein kleiner Hügel in Ella, nur eine kurze Wanderung. Flipflop-tauglich. Aber auch hier, natürlich, fantastischer Ausblick:
Nach einer kurzen Stärkung mit Curd & Honey – eine Art Joghurt mit Palmenhonig, mhhh – sind wir dann noch in den Bus gehüpft und die paar Kilometer zu den Ravana Falls gefahren. Wasserfälle haben wir zwar auf unserer Reise schon so einige gesehen, aber der hier war auch wirklich hübsch:
Und im Gegensatz zu Hawaii oder Australien wird der Wasserfall hier natürlich auch als Dusche für die Anwohner in der erweiterten Umgebung genutzt, Wasserleitungen hat halt bei weitem nicht jeder Haushalt.
Fazit: Ella war spitze, so viele Touren, so schöne Wanderungen direkt vor der Tür. Und ein tolles Klima, Ella liegt ca. 1000 Meter hoch. Tagsüber kuschlige 30 Grad und nachts nicht zu kalt. Nach vielen Überlegungen haben wir es dann bei Ella für unseren Aufenthalt im Hillcountry belassen. Nuwara Eliya, ein anderer, wohl auch sehr hübscher Ort, war uns dann auf knapp 2000 Meter Höhe doch zu kalt, vor allem nachts. Wir Weicheier! Aber kalt können wir ja zuhause noch genug haben!
Sonst noch? Ja, wir freuen uns schon ganz doll auf Zuhause! Michel schon ganz ganz doll, Ole möchte gerne noch weiterreisen. Aber es ist auch aktuell etwas anstrengend. Die Jungs machen alles super mit, die Touren und Wanderungen. Und es ist ja auch alles super spannend, Safaris, Eisenbahn fahren etc. Aber es fehlt so ein bisschen der „Auslauf“. Es gibt halt in Asien fast keine Spielplätze (hier in Kandy haben wir aktuell einen gefunden, Juchuuu!), wo sich die Kinder mal richtig austoben können. Am Strand geht es ja noch einigermaßen, wobei es da auch schöner ist, wenn die Jungs alleine ins Wasser können und das ist hier auch nicht überall drin. In Tissa konnten sie dann noch mit dem 3-jährigen Sohn der Hotelbesitzer spielen und rumflitzen, wenigstens etwas. Aber es fehlt halt aktuell gerade die Möglichkeit, mal alleine draussen rumzuflitzen oder mal ordentlich laut zu spielen, ohne andere Gäste oder auch Mama und Papa zu stören. Deshalb überdrehen die beiden im Moment gerne mal, das ist dann für uns alle anstrengend.
Insofern freuen wir uns schon auf unseren tollen Spielkeller, der ganz weit weg von unserem eigenen Schlafzimmer ist. Überhaupt, getrennte Schlafzimmer hatten wir ja auch nur selten. Und wir freuen uns natürlich auf unseren Garten zum Rumtoben und die Nachbarskinder…. Und keine Hotels mehr buchen, selber kochen, eigene Waschmaschine, eigenes Auto, Gläschen Wein zum Tatort, Grillen auf der Terrasse, Familie, Freunde, Vollkornbrot usw. Home, sweet home!
Aber noch gilt: Sri Lanka rockt! Und Singapur wird das sicher auch! Bis bald!