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Thailand 2 – Ko Phayam

Sawasdee Ihr Lieben! Da melden wir uns endlich mal wieder!

Ko Phayam, unsere Perle!

Diese Insel hält uns gerade davon ab, noch irgendwas anderes in Thailand zu sehen. Alle Pläne, soweit wir lose welche hatten, sind über den Haufen geworfen. Dieser Ort ist einfach unübertrefflich, wir können hier nicht weg. Einen für uns so perfekten Ort haben wir auch bei unserem ersten Thailand Trip nicht gefunden. Vielleicht landschaftlich spektakulärere Strände oder noch weißeren Sand. Aber als Gesamtpaket so perfekt, so eine tolle Unterkunft direkt am Strand, so eine entspannte Atmosphäre? Nein.

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Was diese Insel neben den wirklich schönen Stränden (die es anderswo ja auch gibt) so grandios macht, hat Mark ganz gut auf den Punkt gebracht: Man findet hier alles Wesentliche,  was man braucht, aber nichts, wirklich gar nichts, was man nicht braucht. Ganz ganz wenig Touri-Shops (für meinen Geschmack fast zu wenig 😉 ), die dann außer Hängematten und Batikshirts auch nicht wirklich viel verkaufen. Die „Supermärkte“ bestehen aus drei Regalen.  Ein Massagesalon, ein Tattooshop. Keine Strandverkäufer, keine Touri-Schlepper vorm Restaurant. Ein paar Mopedvermieter. Aber es gibt ausreichend Restaurants und Bars am Strand.

Die Leute, d.h. unsere Mit-Touris, aber auch die Einheimischen, sind immer alle entspannt. Immer. Niemals haben wir hier Hektik oder Stress gesehen. Keiner versucht, uns irgendwas aufzuschnacken oder offensiv zu verkaufen. Sehr angenehm und ungewohnt. Und man trifft sich immer mal wieder, die Insel ist halt klein. Und trotzdem alles ganz gut ausgebucht ist, ist der Strand immer schön leer.

Überall dieser Hippie-Vibe. Muss man nicht mögen, wir mögen’s total. Wir sind zumindest schon tiefenentspannt. Morgens machen wir nach dem Aufstehen Yoga am Strand und statt Gesichtscreme benutzen wir mittlerweile Kokosnussöl. 🙂

Was passiert hier sonst so? Da wir ja unseren Aufenthalt immer wieder verlängert haben und hier relativ gut ausgebucht ist, sind wir nun schon drei Mal in der Anlage umgezogen. Vom ersten Meerblickbungalow in eines der Riesenzelte. Ole und Michel haben sich natürlich total gefreut, dass wir „zelten“.
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Aber auch wir fanden dass dann erstaunlicherweise total nett im Zelt. Zwar kein Meerblick, sondern 20 Meter weiter hinten, aber bequem Dank richtigem Bett im Zelt, viel Platz durch Riesenvorzelt mit Lounge-Kissen, super gemütlich zum Lesen abends. Und ein eigenes Badezimmer direkt neben dem Zelt hat man auch und das für weniger als 10 Euro pro Nacht :-).

Dann sind wir wieder in einen Bungalow mit Meerblick gezogen, der allererste vorne am Strand.
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Gestern sind wir nun wieder für die letzten drei Nächte ins Zelt gezogen. Wir kommen also doch ordentlich rum.

Ach, und zweimal haben wir uns Mopeds gemietet, um die anderen Strände und den Rest der Insel zu erkunden, ist man ja aber auch schnell mit durch, die Insel ist ja echt klein. Aber Moped fahren schockt ja auch. Beim ersten Mal hatten wir zwei Mopeds gemietet, beim zweiten Mal dann ganz im Südostasien-Stil (und Budget-schonender) nur einen Roller, auf den wir ganz komfortabel zu viert raufpassten:
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Ansonsten finden wir endlich mal die Muße, ein Buch nach dem anderen zu verschlingen sowie UNO oder Memory zu spielen.
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Wobei wir seit ein paar Tagen bei Ole und Michel relativ abgemeldet sind, denn es sind zwei Berliner Familien hier eingezogen mit einem 5jährigen Mädchen, einem 5jährigen Jungen und noch zwei 3jährigen Jungs. Und gerade mit dem großen Jungen sind Ole und Michel aktuell recht unzertrennlich.
Ach ja, Surfen war Mark auch schon zweimal.

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Sonst noch? Nachdem wir ja nun soviel in Vietnam geschwärmt haben, muss jetzt nochmal ein Statement zum Thema Essen sein. Hier ist es echt lecker, so lecker wie halt in Deutschland beim Thai Imbiss oder Thai Restaurant. Wirklich gutes Essen. Aber das Essen in Vietnam war eine andere, wirklich eine ganz andere Liga. In der spannenden Abstimmung der Aromen, die Vielfalt der Zutaten, die Originalität, die Varianten, viel subtiler, raffinierter… Ok, hier bekommt man natürlich viel auf den Touri Gaumen abgestimmtes Essen, aber das war ja in Vietnam sicher auch so. In Nordthailand z.B. gibt es natürlich noch ein paar andere Gerichte und andere Schwerpunkte, da haben wir ja damals auch einen wirklich tollen Kochkurs gemacht. Trotzdem ist für uns die vietnamesische Küche ganz subjektiv die bessere, spannendere, feinere. Nun sind wir mal sehr gespannt auf das Essen in Sri Lanka, das sicher nochmal ganz anders wird. Wir werden berichten!

Wohl oder übel steht am Freitag die Vertreibung aus dem Paradies auf dem Zeitplan, dann geht’s noch für eine Nacht nach Phuket, länger konnten wir es nicht herauszögern, denn am Samstag fliegen wir schon nach Sri Lanka.

In diesem Sinne: Viele Grüße, Love, Peace & Happiness!

Thailand 1 – Khao Lak und Ko Phayam

Sawasdee, Thailand!

Nach jahrelanger Sehnsucht ging es endlich wieder nach Thailand. Thailand, meine Perle.

Wobei der Start bzw die Vorbereitung echt holprig und irgendwie deprimierend war. 🙁 Flug von Siem Reap nach Bangkok und weiter nach Phuket war gebucht, blieb also die Frage, wo wollen wir hin? Khao Lak mal anschauen? Ao Nang stand eigentlich auf der Liste und unbedingt Ko Phi Phi, unser Paradies von damals und für uns so mit das schönste und spektakulärste, was wir uns als Inselparadies so vorstellen können. Aber, oh Schreck, die Zeiten in Thailand haben sich in den letzten 11 Jahren geändert. Das das so sein würde, war uns zwar klar, aber so massiv… ?

Ein paar Tage vorher haben wir dann also mal angefangen, nach Unterkünften zu suchen und die Preise haben uns schockiert. Das ist ja wie Urlaub in Griechenland oder auf den Kanaren! Viele haben dann auch nur sehr schleppend auf unsere Mailanfragen reagiert, einiges war voll oder halt sehr teuer. Nix mit easy mal Bungalow am Strand finden. Da wir auch erst spät am Abend in Phuket landen würden, blieben also auch nicht so viele Optionen, um nicht noch allzu weit fahren zu müssen. Dann also doch Khao Lak, wenn auch keine direkte Strandlage.

Der Strandabschnitt, der bei uns ganz in der Nähe war, war dann auch super schön, unbebaut, keine Reihen mit Liegestühlen.

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Und mit einem Flußlauf, der dort mündet, super zum Baden und Plantschen für die Jungs. Und sooooo schön warmes Wasser!
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Aber, nur 200 Meter weiter, ein eher trauriges Bild:
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Und das ist der „Strand“ bei Ebbe! Die Resorts haben nach dem Tsunami, der das vorgelagerte, schützende Riff zerstört hat, zu nah am Strand gebaut und die Erosion nagt böse am Strand. Da buchen die Leute für teures Geld bei TUI & Co ein schickes Hotel am Meer und statt Strand gibt es dann Betonmauern und Sandsäcke 🙁

Apropos TUI & Co: Khao Lak ist touristisch, seeehr touristisch. Viele, viele Pauschaltouristen und viele überwinternde Rentner. Phuket ist sicher noch schlimmer, trotzdem auch in Khao Lak nicht 100 % unser Publikum. Für einige Tage aber ganz ok. Und, wer kein Englisch kann, ist bestens aufgehoben, fest in deutscher Hand. Überall Deutsche, deutsche Speisekarten, Optiker mit Werbung für „Gleitsichtbrillen“ (man kennt halt seine Zielgruppe), deutsche Ausflugsinfo bei der Travel Agency, Euro-Preise beim Schneider, Bavaria-Biergarten usw usf. Puh! Bei der deutschen Bäckerei sind wir dann aber schwach geworden, leckeres Roggenbrot und Laugenbrötchen. 🙂

Wir haben uns dann noch an einem Tag den White Sands Beach nördlich von Khao Lak angeschaut, wirklich schöner Strand, wenn auch für unseren Geschmack etwas zu viele Reihen mit Liegestühlen.

Ansonsten haben wir noch Thaimassage am Strand genossen, hatte schon ganz vergessen, wie rabiat Thai Massage ist ;-).

Dann die Überlegung, wo wir weiter hinwollen. Wo sind denn die Inselchen und tollen Strände ohne Pauschaltouristen, dazu noch bezahlbar? Wo ist das Thailand, dass wir so liebten? Das Beste, was man tun kann, um dies rauszufinden: andere Backpacker fragen. In diesem Fall war ein ganz entspannter Typ unsere Entscheidungshilfe, der schon ein paar Wochen in Thailand unterwegs gewesen war und in Khao Lak eine Woche am Strand gepennt hat. Auf die Frage, wo er es in Thailand am coolsten fand, kam eindeutig: Ko Phayam! Zitat: „So muss Ibiza in den 70ern gewesen sein“. Das war doch genau das, was wir suchten! Jemand hatte uns auch schon mal in Vietnam davon erzählt,  konnten wir zu dem Zeitpunkt aber nicht so einordnen, dachten immer, die meint Ko Pha Ngam an der Ostküste. Wir haben dann noch den Holländer gefragt, in dessen Bungalowanlage wir übernachteten,  der sagte: „Das neue Mekka“. Also, keine Frage, auf nach Ko Phayam!

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Nachdem wir ja bei allen bisherigen Ländern auf unserer Reise in etwa vorher wussten, was wir so sehen wollten, genießen wir nun gerade diesen Luxus, einfach irgendwo hinzufahren, nur weil so’n Typ erzählt,  da muss man hin. Zumal wenn es dann so ein Volltreffer ist.

Ko Phayam ist eine kleine Insel in der Andamanensee, also Westküste von Thailand und relativ im Norden, kurz vor der burmesischen Grenze. Auf der Insel gibt es nur Mofas, keine Autos, so dass wir uns dann am Pier 3 Motorradtaxis auf die andere Inselseite genommen haben, jeweils 2 von uns mit Fahrer und ein Mofa fürs Gepäck. Das letzte Stück fuhren wir dann direkt über den wunderbar breiten Strand. Und wir hätten jubeln können!

Wir haben uns sofort über beide Ohren in Ko Phayam verliebt, perfektes Thailand! Wir waren in den 70ern zwar nicht auf Ibiza dabei, aber vor 11 Jahren auf Ko Phi Phi (das sich, nach allem was wir gehört haben, mittlerweile böse entwickelt hat, zugebaut, dreckig, Massenbesäufnisse). So wie hier muss Phi Phi vor 15 Jahren gewesen sein.

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Hier gibt es, neben neueren Anlagen, noch die ganz einfachen (GANZ einfachen) Bungis aus Bambusmatten am Strand. Sowieso gibt es nur Bungalowanlagen (sprich Strandhütten, keine Hotels oder größere Häuser). Die Strandbars sind aus Bambus und Schilf, mit vielen Peace-Zeichen versehen, abends wird vor den Bars Lagerfeuer am Strand gemacht. Es gibt Tattoo-Shops, nur Individualtouristen, die Herren tragen gerne lange Haare und Dreadlocks. Morgens machen einige am Strand Yoga oder Tai Chi. Totaler Hippie-Vibe hier. Eeeeeeeeeentspannt. Und viele Familien mit kleinen Kindern hier.

Vom Bett sehen wir das Meer:

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Und hier der Sonnenuntergang jeden Abend:
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Ein schöner, feiner, breiter Strand, geht flach ins Wasser, toll zum Schwimmen, auf den leichten Wellen kann man manchmal sogar Bodyboarden oder Surfen. Frühstück im Restaurant am Strand mit den Füßen im Sand, leckeres Thai-Abendessen mit den Füßen im Sand und dem Sonnenuntergang vor der Nase. Einschlafen zum Klang der Wellen. Dazwischen Wechsel zwischen Lesen in der Hängematte, Baden, Strandspaziergang, Fruchtshake trinken, Muscheln sammeln, Uno spielen und nochmal Lesen in der Hängematte. Herz, was willst Du mehr? Nix!

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Aktuell bleiben wir hier gerade hängen. Ko Phi Phi hatten wir sowieso schon von der Liste gestrichen, weil es da im Gegensatz zu früher ganz grausig sein muss. Lieber nicht die wunderbare Erinnerung kaputt machen. Und auch Ao Nang / Railey Beach soll überlaufen sein mittlerweile, da blutet uns doch das Herz. Besser als hier kann es für uns in Thailand eigentlich gerade nicht werden. 🙂

Sonst noch? Wie schon erwähnt, hat sich Thailand sehr verändert, seit wir das erste Mal hier waren. Nicht nur zum Guten, was die Bebauung und den Touristenstrom angeht. Aber ganz eindeutig hat sich der Lebensstandard hier stark positiv entwickelt. Ko Phayam gilt jetzt nicht als Maßstab,  da die Entwicklung hier noch nicht ganz soweit ist und es weder Straßen noch Autos gibt (hoffentlich bleibt das auch noch ne Weile so). Aber sonst sieht man gar nicht mehr so viele Motorräder wie früher, dafür aber viele, viele Autos, die auch überall vor den ganz normalen Häusern parken. Während in Vietnam außerhalb von Saigon und Hanoi Autos ja fast nur als Taxis unterwegs sind und kaum jemand ein privates Auto besitzt, ist hier der Unterschied augenfällig. Und gute Straßen gibt es auch, die Autos können sogar richtig schnell fahren. 🙂

Wir melden uns dann nochmal von hier mit weiteren Strand- und Sonnenuntergangs-Fotos. 🙂 Jetzt aber ab in die Hängematte! Entspannte Grüße!

Kambodscha – Siem Reap

So, nun endlich unser Bericht aus Siem Reap, Kambodscha, während wir hier schon voll und ganz die Strände in Thailand geniessen. Tat auch sehr gut, Siem Reap erstmal sacken zu lassen, wobei es im Nachgang nichts von seiner Magie verloren hat, ganz im Gegenteil.

Also, von Hanoi ging es dann weiter im Flieger nach Siem Reap, dem Ort bei den Angkor Tempeln. Laut Reiseführer „one of the most popular destinations on the whole planet right now“. So pathetisch der Lonely Planet ja auch gerne ist, um diesen Ort zu beschreiben kann man kaum pathetisch genug sein. Place to be!

Nach der Ankunft wurden wir vom Hotel gleich ganz stilecht mit dem Tuktuk abgeholt und haben uns auf der Fahrt gefreut wie Bolle. Laaaange nicht mehr Tuktuk gefahren! Grandios, mit dem Tuktuk durch die staubige Hitze zu knattern! Nach einer kurzen Erfrischung sind wir dann abends direkt nach Siem Reap Downtown. Siem Reap besteht im Zentrum, wie sollte es anders sein, nur aus touristischer Infrastruktur, Hunderten von Restaurants, Shops, Bars, Hotels etc. Nach einem kurzen Blick auf den Nachtmarkt sind wir dann direkt ins Zentrum des Geschehens, in die Pub Street:

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Ein Abendessen und ein paar gezapfte Angkor Beer, perfekter Start. Es ist wirklich MÖRDER-touristisch im Siem Reap. Aber noch nie im Leben fanden wir einen so touristischen Ort so unglaublich charmant. Wir haben uns gleich pudelwohl gefühlt. Die Atmosphäre war einfach grandios. Selten so ein internationales und gemischtes Publikum gesehen, was die Nationalitäten betrifft, aber auch so sonst: natürlich viele Backpacker, viele viele Kulturtouristen, alte Leute, junge Leute, viele Familien mit Kindern (die wir in Vietnam irgendwie gar nicht gesehen haben), Leute mit viel Geld, Leute mit weniger, die sich alle in den Bars und Restaurant mischen. Und total entspannte Atmosphäre.  Wenn man sich den ganzen Tag diese fantastischen Tempel anschaut, sind die Leute wohl zwangsweise relaxt, dem Zauber erlegen.

Und die Kambodschaner sind sehr freundlich, vergleichbar mit den Thais, diese zum Teil schon leicht unterwürfige Freundlichkeit. Ganz anders als die Vietnamesen, die zwar auch oft freundlich waren, viele aber auch mit einem sozialistisch-ruppigem Serviceverständnis. 😉

Für uns ging es dann am nächsten Tag mit Tuktuk und Fahrer los, wobei wir uns ganz bewußt entschieden hatten, eher weniger Programm und nicht jeden einzelnen Tempel zu machen, denn davon gibt es in der Gegend soooo viele.
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Für uns war es genau die richtige Entscheidung: weniger, dieses dafür dann intensiver erleben. Den ersten Tag haben wir dann gleich die zwei Sahnestücke gemacht.

Angefangen mit Angkor Thom, in der gesamten Anlage noch größer als Angkor Wat, wenn auch nicht ganz so gut erhalten. Sehr beeindruckend, ganz fantastisch der Bayon Tempel.
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In den Türmen überall Gesichter eines Gottes (der wohl erstaunlicherweise dem König, der den Tempel damals im 11 Jhd. gebaut hat, sehr ähnlich sieht 😉 ). Total cool, egal wo man in der Tempelanlage steht, schaut einen irgendwo so ein Riesen-Gesicht an.
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Überall auch wunderbare Steinreliefs, sehr gut erhalten sehen die nach fast 1000 Jahren noch aus.

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Nach dem tollen Auftakt in Angkor Thom waren wir dann ganz aufgeregt, endlich den Ort zu sehen, den bestimmt jeder schon auf (unzähligen) Fotos gesehen hat: Angkor Wat! Und wie es halt so ist, kann ein Bild ja nie das Gefühl ersetzen, so einen Ort wirklich und wahrhaftig zu sehen. Gänsehautfeeling pur 😉 Ein zutiefst beeindruckendes und bewegendes Bauwerk, groß, majestätisch,  heilig… Worte können das nicht beschreiben. Bilder ja auch nicht, trotzdem mussten wir natürlich unzählige machen, man muss ja doch versuchen, das festzuhalten.
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Und ja, wie sollte es anders sein, es war natürlich voll. Letztes Jahr haben knapp 3 Millionen Touristen Angkor besucht. Wobei der Tourismusverband meint, wie ich gelesen habe, dies wäre zu steigern bis zu 10 Mio (!). Aber wir wussten ja vorher, dass wir dort nicht alleine sein würden. Und wir hatten es uns ehrlich gesagt viel schlimmer vorgestellt. Durch die schiere Größe der Tempelanlagen muss man meist nur mal um zwei Ecken gehen oder sich durch einen seitlichen Durchgang quetschen und schon sind plötzlich nur noch wenig oder gar keine Leute da und man kann ganz ruhig genießen.  Die geführten Touren sind natürlich zeitlich unter Druck und laufen bestimmte Wege ab, so dass es wirklich genug stille Ecken gibt. Es tauchte dann noch eine Horde freche Affen auf, die durch den Gang turnte und die Kordelabsperrungen vor den Reliefs umwarf, ein Heidenspass für Ole und Michel:
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Natürlich darf auch das klassische Angkor Motiv am reflecting pool für die Familiengalerie nicht fehlen:

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Was für fantastische Orte, was für ein Ausflug! Dann erstmal an den Hotelpool, bei 34 Grad im Schatten durch die oft schattenlosen Tempel zu kraxeln, ist auch schweißtreibend. Abends haben wir Ole und Michel, die übrigens die Tempel mal wieder total supi fanden, dann ein Familienrestaurant gegönnt: mit Hüpfburg, Trampolin, Sandkiste, Rutschen, Bällebad etc. Und Bier und Burger für die Eltern :-). Marks Burger recht überdimensioniert:
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Den nächsten Tag haben wir dann ruhig angehen lassen und den Morgen ganz entspannt am Pool verbracht, bevor wir dann mittags zum nächsten Highlight aufgebrochen sind: Ta Prohm. Ohne Zweifel ist Angkor Wat mit das Beeindruckendste, was man sich so vorstellen kann. Trotzdem hat uns Ta Prohm sogar noch mehr beeindruckt. Regelrecht gefangen genommen, verzaubert. Ta Prohm ist ein großer Tempel im Dschungel, teilweise unter dem Dschungel. Riesige Bäume wachsen auf den Ruinen, mächtige Wurzeln durchdringen die Mauern. Zu der beeindruckenden Bauweise des alten Tempels kommt hier die schier unbändige Kraft, mit der sich die Natur diese heilige Stätte unterwirft. Dieser Ort hat uns umgehauen.

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Während man in Deutschland hier sicher einen begehbaren, abgesperrten Rundweg gemacht hätte, konnte man hier komplett frei durch den Tempel laufen, überall in den Ruinen rumkraxeln und hinter jeder Ecke abgeschiedene, mystische Plätze finden.
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Habt Ihr den Film Tomb Raider mit Angelina Jolie gesehen? Wir nicht, müssen wir nachholen zuhause. Wurde zum Teil nämlich in Ta Prohm gedreht, hier wohl zum Beispiel:
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Wie beschreibt unser Reiseführer so schön: „the ultimate Indiana Jones Fantasy“. Und tatsächlich ist es schwer vorstellbar, dass dieser Ort nicht der Fantasie entsprungen ist, sondern real ist. Sowas hab ich bisher vergleichbar nur in Macchu Picchu erlebt.
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Nach dem abendlichen Bier in der Pub Street folgte eine sehr kurze Nacht: Am nächsten Tag hieß es dann ganz früh aufstehen, um 5 wurden wir im Hotel abgeholt, zum Sonnenaufgang nach Angkor Wat. Ein Touri-Highlight, wenn die Sonne rot hinter dem Tempel aufgeht. Da mussten wir doch dabei sein. Und natürlich ganz viele andere auch :
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Reflecting Pool mal anders herum. 😉 Wer leider nicht dabei war, war die Sonne. Es war nämlich wolkig, daher komplett unspektakulär (soweit man im Zusammenhang mit Angkor Wat von unspektakulär sprechen kann). 🙁

Danach sind wir, deutlich übermüdet, noch zu drei anderen Tempeln gefahren, die sicherlich an jedem anderen Ort der Welt ganz berühmt wären. An einem Ort wie diesem reicht es dann nurmehr für ein “ schön“ oder „interessant“. Wir haben uns dann zumindest sehr auf unseren Mittagsschlaf gefreut und dann abends nochmal Essen, Trinken und Shoppen in Siem Reap genossen. Und unsere müden Füße von Fischchen beknabbern lassen. Super lustig und kitzelig!
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Sonst noch? Ein weiteres Visum, ein neuer Eintrag in den Pass für die Einreise nach Kambodscha. Wobei es sich für uns nicht so anfühlt, als ob wir wirklich in Kambodscha waren. Zum Einen waren wir ja nur die wenigen Tage in Siem Reap, einem sehr touristischen und für kambodschanische Verhältnisse sehr entwickelten Ort. Trotzdem man auch hier natürlich mit Armut konfrontiert wird, vor allem viele Bettler mit fehlenden Gliedmaßen, die Gräuel des Krieges sichtbar. Zum Anderen fühlt es sich für uns nicht 100 % so an, als ob wir in Kambodscha waren, weil halt Siem Reap / Angkor so grandios und magisch ist, dass der Ort irgendwie für sich alleine steht. Ganz irrational, aber dieser Ort ist ja auch nicht rational zu begreifen.

Fazit: Um es nochmal aufzunehmen: Place to be! Ehrlich! Wenn Ihr irgendwie die Chance habt, fahrt hin und seht mit eigenen Augen, erlebt die Magie!

Vietnam 7 – Hanoi und Cat Ba

So, dies nun der letzte Bericht von einer grandiosen Tour durch Vietnam, während wir aktuell schon ganz dem Zauber von Siem Reap und Angkor erlegen sind. Es ist absolut magisch hier! Dazu dann aber beim nächsten Mal mehr.

Mit dem Nachtzug ging es also nach Hanoi. Auch spannend, so eine Zugfahrt und auch eher noch bequemer als der Bus. Leider zog es aber durch die Lüftung bitterkalt rein… Wir waren zumindest recht k.o., als wir dann morgens um 5 Uhr in Hanoi ankamen… Zum Glück hatten wir das Hotel schon ab morgens gebucht, so dass wir uns erstmal nochmal hinlegen konnten. Schön, richtige Betten und eine Heizung! Eine Wohltat nach der Fahrt. Dann haben wir Hanoi erkundet mit seiner wühligen, charmanten Altstadt.

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Es war kalt bei 14 Grad und grau, wir haben uns erstmal warme Jacken gekauft. Ganz voreilig hatte ich Ulli auch schon meine sperrige Softshelljacke nach Hamburg mitgegeben, zu früh gefreut! Nach drei Tagen frieren waren wir schon an unserer Leidensgrenze angelangt, wir sind einfach nicht für den Winter geeignet. 😉

Wir hatten die Tage vorher ja schon immer die Wettervorhersagen gecheckt und wussten, dass es kalt werden würde. Nachdem wir dann aber in Phong Nha so übel gefroren haben, war die Moral im Keller und wir wären am liebsten zurück gen Süden gefahren. Aber der Zug nach Hanoi und der Weiterflug nach Kambodscha waren ja schon gebucht, also mussten wir da durch. Und es hat sich gelohnt! Aber sowas von!

Wir sind dann am nächsten Tag nach Cat Ba, eine Insel an der Halong Bay, um von dort eine Bootstour zu machen. Aufgrund des Wetters (und auch der horrenden Preise) hatten wir uns gegen eine Übernachtung auf dem Boot entschieden (kalt!) und statt dessen auf Cat Ba übernachtet. Sehr einfaches, aber sehr nettes Guesthouse, unser Familienzimmer für 12 Dollar die Nacht mit bodentiefen Fenstern und super Blick:
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Am nächsten Morgen ging es dann früh los zu unserer Bootstour durch die Lan Ha Bay und die berühmte Halong Bay mit ihren unzähligen Karstbergen. An Bord eine super nette, internationale Travellergruppe aus Argentinien, Mexiko, Frankreich, USA, Australien, Vietnam etc. Total entspannte Atmosphäre. Und die Natur war einfach fantastisch, wir haben -mal wieder – bergeweise Fotos gemacht. 🙂
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Sogar die Temperatur ließ sich mit der richtigen Kleidung ganz gut aushalten bei 17 Grad, mittags kam dann sogar noch die Sonne raus.
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Normalerweise gehören zum Programm der Tour auch noch Baden und Schnorcheln, das haben wir dann bei den Temperaturen doch gelassen. 🙂 Aber Kajakfahren ging natürlich! Mark ist mit Ole durch die Halong Bay gepaddelt, Michel und ich haben uns zusammen mit ein paar anderen im Ruderboot chauffieren lassen.
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Diese wunderbare Landschaft haben wir dann genießen können, bis es dunkel wurde und wir wieder in Cat Ba hatten. Das beste Preisleistungsverhältnis, das wir je auf einer Tour hatten. Die Tour war der Kracher, 10 Stunden auf dem Boot, köstliches Seafood zum Mittagessen und die Kinder sind auch noch kostenlos mitgefahren. Nachdem wir ewig überlegt hatten, wie und von wo wir Halong Bay machen wollen und dann vorher so wegen des Wetters (ver)zweifelten, war dieser Tag am Ende einfach nur perfekt und ein toller Abschluss unseres Vietnamtrips!

Unten in unserem Guesthouse in Cat Ba war übrigens ein Massage-, Maniküre-, Frisörsalon integriert. Nachdem ja schon Beschwerden kamen (ne, Dirk!), haben die drei Jungs gleich allesamt einen Haarschnitt bekommen. 🙂

Es folgten dann noch 1,5 Tage in Hanoi, die wir mit Bummeln, Essen, Spielplatz-Jahrmarkt gut verbracht haben. Am letzten Abend haben wir dann noch mit reichlich Bia Hoi auf dieses schöne Land und die tolle Zeit angestossen!
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Sonst noch? Vietnam war total cool! Vietnam ist aber ganz klar keine Destination mit haufenweise Traumstränden. Es gibt noch eine Insel ganz im Süden, Phu Quoc, dort muss es dieses tropische Strand-Insel-Feeling geben. Lag für uns aber nicht auf der Route, da außer mit Flugzeug schwer zu erreichen. Für Strand- und Badefreuden ist sicher Thailand die deutlich bessere Wahl (wie ja im Vergleich zu vielen Zielen). Was uns aber absolut beeindruckt hat, wo Thailand dann z.B. gar nicht mithalten kann, sind die spektakulären Orte wie Hue oder das wunder-wunderschöne Hoi An. Und die faszinierende Natur, die Dünen, die Höhlen, die Halong Bay. Da hat Vietnam wirklich außergewöhnlich viel zu bieten! Und dabei haben wir ja im Norden noch einiges ausgelassen, die Berggegend um Sapa, die sogenannte „trockene Halong Bay“ bei Ninh Binh etc. Der Norden ist aber bestimmt zu anderen Jahreszeiten netter zu bereisen als im Winter, müssen wir halt nochmal wiederkommen. 🙂

Auf Wiedersehen, Vietnam!

Vietnam 6 – Foodblog

Da neben den vielen, vielen tollen Orten, die Vietnam zu bieten hat, das Essen allein schon eine Reise wert ist, muss ich einfach noch ein paar der Highlights an dieser Stelle anbringen. Alle würden ganz sicher den Rahmen sprengen.

Um ein Thema wieder aufzunehmen: der Kaffee! Sowieso grandios, haben wir in Hanoi noch eine Spezialität entdeckt: der köstliche vietnamesische Kaffee, darunter eine Schicht der süßen Milch und darüber eine dicke Schicht von süßem, geschlagenen Eiweißschaum. Einfach geil! Und fast ne eigene Mahlzeit. Für die Kinder als Variante mit heißer Schokolade und Schaum.
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Wir haben in Vietnam oft fantastisch gegessen und sehr selten mal nicht gut. Am besten haben wir insgesamt in Hoi An gegessen. Hier haben wir ja auch unseren Kochkurs gemacht, mmmh… Wir haben selber köstliche Frühlingsrollen gemacht, Fisch im Bananenblatt gegrillt und der absolute Kracher: Papayasalat (aus grüner, unreifer Papaya), sowieso einer unserer All-Time-Favorites, mit dünnen, gegrillten Rinderfiletscheiben. Und Kräuter, Knobi, Erdnüsse, Röstschalotten…. Zum Reinsetzen!
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Möglicherweise das Allerleckerste, was wir in Vietnam hatten, aber beim Kochkurs schmeckt es ja sowieso immer besonders gut.

Für mich persönlicher eng dahinter in der Rangliste: Bananenblütensalat aus unserem Lieblingsrestaurant in Hoi An. Leicht lauwarm, da mit gebratenen Garnelen drauf und die Salatsauce, unbeschreiblich. Zum Teller ablecken!
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Ansonsten hatten wir in Hoi An noch eine Art All-you-can-eat in einem sehr populären Straßenrestaurant. Der Service überzeugte nicht , aber das Essen. Lecker marinierte und gegrillte Schweinefleischspieße rollt man sich zusammen mit dünnen, knusprigen Frühlingsrollen, mariniertem Gemüse, Salat und Kräutern selber am Tisch in Reispapier ein und dippt das ganze in eine leckere Erdnusssauce.
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Und in einem fantastischen vegetarischen Restaurant waren wir auch, z.B. Aubergine in Bananenblatt gegrillt, mmmmhhh…
In Hoi An gab es auch fantastisches Streetfood. Angefangen bei Cao Lau, dicke Nudeln mit gegrilltem Schweinefleisch, Salat, Kräutern,  Sojasprossen, Limette und knusprig frittierten Nudelteigstückchen. Tolle Kombi.
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Und wir hatten die besten Banh Mi aller Zeiten, belegte Baguettes, mit Omelett, Fleisch, Gemüse,  Salat, Saucen… Von Madame Khanh, eine ganz alte Lady, die Banh Mi Queen. Ein Straßenstand, der Platz 2 (!) von allen Hoi An Restaurants bei Tripadvisor ist. Und dabei gibt es wirklich tolle Restaurants da. Aber sie steht zurecht auf dem Platz. Bin mir nicht sicher, ob ich jemals ein vergleichbar gutes belegtes Baguette gegessen habe. Glaube nicht.
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Und Madame ist, obwohl sie leicht grummelig wirkt, voll auf Ole und Michel abgefahren (und ihre Enkelin auch). 🙂
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Bei all dem guten Essen, das wir noch so hatten, muss eines noch unbedingt erwähnt werden. Hue ist nämlich berühmt für seine Küche, die für den Kaiser kreiert wurde. Dazu gehören auch Reispfannkuchen in allen Variationen, knusprig mit Gemüse, im Bananenblatt etc. Und diese hier:
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Gedämpfte Minireisküchlein, getoppt mit gehacktem Garnelenfleisch, Röstzwiebeln und einem kleinen, knusprigen Stück Schweineschwarte. Und dazu dann salzig-milde, leicht scharfe Fischsauce. Klingt ungewöhnlich, schmeckt außergewöhnlich gut! Haben abends gleich 2 solche Tabletts verdrückt,  um dann nächsten Tag mittags um 12 schnell vor unserer Abreise nochmal nachzulegen. 🙂

Aber auch klassische deutsche Spezialitäten sind zu haben, in Hanoi wirklich an jeder Straßenecke:
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Und gar nicht mal schlecht, mit echtem Fleisch. Noch haben sie hier nicht entdeckt, dass der Döner mit beigemischtem Mehl und Fleischabfällen günstiger wird… Haben bestimmt die ehemaligen vietnamesischen Gastarbeiter mitgebracht. Und trotz dem köstlichen vietnamesischen Essen hat man ja doch mal den Jieper auf was heimisches.

Die vietnamesische Küche empfanden wir als abwechslungsreicher und raffinierter als die ja auch schon geniale Thai Küche, das toppte einfach alles. Und den Kaffee vermissen wir jetzt schon!

Euch weiter auch zuhause guten Appetit! (auf Grünkohl & Co…) 😉

Vietnam 5 – Hue und Phong Nha

Und wieder sitzen wir im Bus, diesmal von Hanoi nach Cat Ba…. Allerdings haben wir zwischenzeitlich überlegt, unsere Blogadresse zu ändern, Flipflops gehen nämlich gerade gar nicht… Brrrr…

Aber erstmal ging es von Hoi An nach Hue und es war immer noch muckelig warm mit über 30 Grad. Schön. In Hue haben wir dann erstmal etwas Zeit damit verbracht, die Weiterreise bis Phong Nha und dann weiter nach Hanoi und dann weiter etc zu organisieren, das frisst ja doch immer eine Menge Zeit. Auch erstaunlich,  wie voll die Nachtzüge sind, von den montrösen Flugpreisen von und nach Siem Reap (Angkor Wat) mal ganz zu schweigen. Puh.

Nach der ganzen Orga hatten die Jungs sich dann ein bisschen Kinderprogramm verdient. So richtige Spielplätze gibt es hier ja nicht, nur in Saigon haben wir bisher einen gefunden. Aber auf Empfehlung von unserem Guesthouse haben wir einen kleinen Jahrmarkt gefunden. Das ist sozusagen die vietnamesische Variante eines Spielplatzes, das ganze Jahr über da und öffnet immer am späten Nachmittag. Mit Hüpfburg, Bällebad, Karussells, kleinen Bahnen etc. Und einmal fahren oder Bällebad oder so kostet nicht mal 20 Cent. Leuchtende Kinderaugen inklusive! Favorit von Ole und Michel waren kleine Elektroautos:
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Ein Riesenspaß für die beiden.

Michel hat dann leider abends Fieber bekommen und der Start in den nächsten Tag war etwas mühsam. 🙁 Aber mit Tee, Globuli und Paracetamol ging es dann einigermaßen,  so dass wir uns dann erstmal in die Zitadelle von Hue aufgemacht haben. Hue war für 1 1/2 Jahrhunderte bis 1945 die Hauptstadt von Vietnam, hier hat der Kaiser residiert. Entprechend gibt es eine große Zitadelle mit Palast, Tempeln, verbotener Stadt etc.
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Bzw das, was die Bomben davon übergelassen haben. Vieles ist schon schön restauriert, die Anerkennung als Weltkulturerbe bringt ja doch immer internationale Unterstützung. Es ist aber noch viel zu tun. Sehr beeindruckend die Anlage.
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Wer nun denkt, das ist für die Kinder sicher langweilig, so viel Kultur: das hatte ich auch gedacht, zumal bei über 30 Grad Hitze. Aber nix da, Ole und Michel fanden das spannender als wir Großen! Und Michel trotz seiner Krankheit. Die beiden haben uns Löcher in den Bauch gefragt, wer denn wo gewohnt hat, was der Kaiser so gemacht hat, wer die Kanonen abgefeuert hat etc. Die beiden waren total begeistert! Zur Belohnung gab es dann nach einem Nickerchen auch noch einen weiteren Ausflug zum Jahrmarkt. 🙂

Am nächsten Tag ging es dann mittags gen Phong Nha, ein Nationalpark mit vielen riesigen Höhlen. Auf dem Weg haben wir einen Besichtigungsstop in der Demilitarisierten Zone gemacht, der alten Grenze zwischen Nord- und Südvietnam. Der Name fast schon ironisch, war dies doch die Gegend mit den härtesten Kampfhandlungen und Bombenhagel. Minen liegen dort wohl immer noch im Boden, man soll zumindest aufpassen.  Erst ging es zu einem kleinen Kriegsmuseum, dann zu den Vinh Moc Tunneln. Total krass, sehr beklemmend. In diesen Tunnelsystemen, mehrere Kilometer lang und bis zu 30 Meter tief unter der Erde, haben jahrelang während des Krieges 300 Menschen, zeitweise sogar noch mehr, gelebt. 4- bis 5-köpfige Familien hausten in 2 qm kleinen Nischen.
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17 Kinder wurden hier geboren. Die Tunnel sind sehr eng, niedrig, gerade passend für kleine Vietnamesen und bedrückend dunkel. Und das, obwohl für die Touristen kleine elektrische Lampen angebracht wurden, ein Luxus, den es zu Kriegszeiten nicht gab. Sehr interessant und aufwühlend.

Weiter ging es dann zu unserer sehr schönen Unterkunft in der Nähe des Phong Nha Nationalparks. Geführt von einer Vietnamesin und einem Australier. Zwei weitere Guesthouses in der Nähe werden ebenfalls von australisch-vietnamesischen Paaren geführt. Scheinen sich da wohl zu fühlen 🙂
Gleichzeitig leisten sie dort auch Pionierarbeit. Die Gegend ist sehr ursprünglich,  gehört zu den ärmsten in Vietnam. 2003 wurde der Park zum Weltnaturerbe ernannt und erst seitdem läuft der Tourismus überhaupt in nennenswertem Maßstab. Man merkt sehr, dass die lokale Bevölkerung sich erst noch einstellt auf die Bedürfnisse der Touristen.

Am Sonntag nach unserer Ankunft war es noch wunderbar heiß, schwüle 34 Grad und wir haben dann eine Radtour gemacht durch die Dörfer und die wunderbare Landschaft.

DSCN3322 neuDann wollten wir zum „Pub with cold beer“, was gar nicht so einfach war. Erst sind wir eine Weile über eine staubige, sandige Buckelpiste gegurkt, dann geschoben, weil total steil. Die Vietnamesen, die wir nach dem Weg fragen wollten, konnten allesamt kein Wort Englisch und konnten mit der gezeichneten Karte, die wir hatten, auch nix anfangen. „Kann hier nicht richtig sein“, dachten wir, sind umgedreht und haben dann bei einem Guesthouse in der Nähe bei einem der Australier erstmal Halt gemacht zum Fragen, Klönen und auf einen Drink. Wie wir dann erfahren haben, waren wir eigentlich goldrichtig gefahren und das war sogar der bessere Weg zum Pub. Es gibt zwar auch einen anderen, aber wohl fast unbefahrbaren Weg, der in vietnamesischer Höflichkeit nur „the other way“ genannt wird. 🙂 Also in der brütenden Hitze wieder die ganze Holperstrecke zurück und weiter. Und dann noch mit den Fahrrädern durch einen Fluss waten:

DSCN3326 neuMan bedenke, dass dies noch der deutlich bessere Weg sein soll. Man fragt sich natürlich,  wer denn zu einem Pub in einer so abgelegenen Gegend kommt. Aber Marketing ist ja alles, allein schon der ausgeklügelte Name. 😉 Der „Pub“, ganz einfach und chillig mit Plastiktischchen, Hängematten und Billardtisch dann auch gut gefüllt mit Travellern, ist ja genau das, worauf die globale Backpackergemeinde so steht. Da haben bestimmt auch die Australier „Entwicklungshilfe“ geleistet. 😉

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Sehr entspannte Atmosphäre da, es werden Hühner gegrillt, die man vorher selber fangen darf. Wir hatten dann doch nur die Bratnudeln ;-). Und Tubing konnte man auch machen.
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Nach einem super entspannten Tag kam sie dann: die vorhergesagte Kaltfront. Am nächsten Tag 17 Grad und Regen, Ole dazu noch Fieber 🙁
Also doch nicht mit dem Mofa zu den Höhlen, sondern mit Auto und Fahrer. Selber fahren darf man hier nämlich nicht, nur mit vietnamesischem Führerschein.
Zuerst in die Paradise Cave, eine riiiiieeesige Trockenhöhle, die längste der Welt, die über 31 km in den Berg reingeht. Der erste Kilometer ist zugänglich und absolut atemberaubend.
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Irre, total schön. Und diese Dimensionen! Diese Höhle ist erst seit 2011 für die Öffentlichkeit zugänglich. Weiter ging es dann zur Phong Nha Cave, einer Feuchthöhle, mit der der Tourismus damals angefangen hat. Von dieser Höhle hatten wir gehört, dass sie sehr von Tourgruppen überlaufen ist und die Atmosphäre daher nicht so schön. Wir hatten allerdings scheinbar das letzte Boot des Tages erwischt, das wir auch nur mit einem anderen Paar teilten. Man wird mit dem Boot bis zur Höhle getuckert, dann wird weitergerudert, damit die Motoren nicht die Stille stören. Und unser Boot ruderte dann ganz alleine durch diese unglaubliche Höhle, wunderschön.

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Es gibt im Nationalpark noch weitere Höhlen, die jedoch alle nicht so leicht zugänglich sind. Z.T. nur durch mehrtägige Treks zu erreichen oder zu durchschwimmen, nix für uns. 😉 2009 wurde dort die größte Höhle der Welt entdeckt. Diese ist seit letztem Jahr öffentlich zugänglich,  beschränkt auf 84 Personen pro Jahr, Kostenpunkt 3000 USD pro Nase. Und natürlich schon ausgebucht für 2014. Muss gigantisch sein, die größte Kammer der Höhle ist 5 Kilometer lang (!) und 200 Meter hoch. Unvorstellbar. Wenn diese Höhle dann irgendwann für den Durchschnittstouri offen ist, müssen wir wohl nochmal hin ;-).

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Den nächsten Tag haben wir dann bei Dauerregen und Kälte bei uns im Hotel vertrödelt, in Schichten alles angezogen, was wir so mithaben, bis es dann nachmittags zum nächsten Bahnhof nach Dong Hoi ging und dann in den Nachtzug nach Hanoi.

Sonst noch? Wir haben nun noch zwei Monate vor uns und bereits vier Monate hinter uns. Reisemüde? Nein, auch wenn wir in den letzten Tagen schon mal sehnsüchtige Gedanken an unseren Ofen zu Hause verschwendet haben. Aber noch sehnsüchtigere Gedanken an die Wärme in Siem Reap nächste Woche. Wobei das auch sicher anstrengend da wird, volles Angkor Wat Besichtigungsprogramm. Insofern doch ein wenig „rumreise“müde, was das Programm angeht. In Hoi An sind wir ja eine entspannte Woche geblieben, aber sonst ist hier in Vietnam ja schon viel rumreisen angesagt, 2-3 Nächte, dann geht es weiter. Es gibt aber hier auch soooo viel zu sehen und 2 oder 3 Nächte reichen uns dann aber an den Orten auch. Bisher ist das alles entspannt, zum Glück können wir ja unser Tempo selbst bestimmen. Was für ein Luxus! Wir haben Leute getroffen, die Saigon bis Hanoi in 11 Tagen machen, puh…. Aber wir sind zumindest langsam auch in der Stimmung uns an einem wunderbaren Strand mit badewannenwarmem Wasser auszustrecken, Phad Thai zu essen und ein oder zwei Chang Beer zu trinken… Und das Programm ein paar Tage lang durchzuhalten…. Dann werden auch die Blogs kürzer.  🙂 Haben uns schon in Hanoi eine Fake Kopie des Lonely Planet Thailand’s Islands and Beaches gekauft…. Vorfreude….

Nun müssen wir noch ein paar Tage Kälte ertragen, Montag geht es dann nach Siem Reap, Kambodscha, und dann ziehen wir auch wieder Flipflops an, versprochen. 🙂 Winterliche Grüße!

Vietnam 4 – Hoi An

Wieder nutze ich eine Busfahrt, diesmal von Hoi An nach Hue, zum Schreiben. Diesmal dauert die Fahrt „nur“ 4 Stunden, für 130 km ist das ja aber auch amtlich…

Seit 2 Tagen ist unsere  Reisegruppe wieder auf ihre ursprüngliche Größe geschrumpft und Ulli ist heil wieder im norddeutschen Winter angekommen. Die zwei Wochen zusammen waren toll und vergingen wie im Fluge. Ulli, schön, dass Du da warst!

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Unbestrittener Höhepunkt unserer gemeimsamem Tour: Hoi An! Obwohl wir uns ja nun noch weiter in den Norden von Vietnam aufmachen, sind wir uns jetzt schon sicher: Hoi An ist für uns DER Ort in Vietnam. Wunder-wunderbares Hoi An!

Ankunft in Hoi An morgens um 6 Uhr nach 11 Stunden Busfahrt im Schlafbus von Nha Trang. War aber erstaunlich erträglich,  wir hatten zu Fünft die komplette letzte Reihe und haben verhältnismäßig gut geschlafen. Mittlerweile haben wir von anderen Travellern wahre Schauergeschichten gehört, mit schlafen auf dem Fußboden wegen Überbuchung, 3 Stunden nachts in der Pampa auf einen anderen Bus warten, etc. Bei uns lief glücklicherweise bisher alles glatt, wobei wir auch nur mit bestimmten Anbietern gebucht haben. *klopf auf Holz*
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Hoi An hat uns sofort begeistert. Eine wunderschöne Altstadt am Fluss,  gespickt mit prächtigen alten chinesischen Tempeln.
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Früher war Hoi An mal eine sehr bedeutende Handelsstadt, daher die chinesischen und auch die japanischen Einflüsse. Hier die berühmte überdachte japanische Brücke:
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Hoi An ist berühmt für die Herstellung von bunten Seidenlampen, mit denen alle Straßen der Altstadt (und auch vieles außerhalb der Altstadt) geschmückt sind. Bildhübsch schon in der Tagessonne, wenn dann abends die Gassen von den bunten Lampen erleuchtet werden, ist die Atmosphäre einfach zauberhaft.
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Zurecht ist die Altstadt Weltkulturerbe der Unesco, zu schön!

Direkt an unserem Ankunftstag war übrigens vietnamesiches Sylvester, danach dann tagelang Tet Fest, das wichtigste Fest in Vietnam. Daher hatten einige Läden zeitweise zu, aber die Vietnamesen waren auch ordentlich feiern. In Hoi An gab es einen kleinen Rummel, mit greller Neonbeleuchtung und lauten Marktschreiern und dröhnender Musik, seeehr asiatisch. Und total old-school, mit Bällen in Eimer werfen, Darts werfen und Gewehr schießen. Gewinne waren dann Bierdosen, Wasserflaschen und Apfelsaft. Und eine Art Roulette mit Meerschweinchen. Mark hat ein Wasser und ein Bier abgeräumt. 😉 Total witzig, diese ultracoolen vietnamesischen Halbstarken ganz lässig beim Dosenwerfen. Autoscooter gibts hier halt nicht. 🙂 Ansonsten war die Stimmung in Hoi An wunderbar kitschig zum Neujahrsfest. Wir haben natürlich, wie es sich hier gehört, noch schwimmende Kerzen in den Fluß gesetzt mit unseren Wünschen für das neue Jahr des Pferdes.

Neben der Altstadt und den Lampen ist Hoi An aber noch für andere Dinge berühmt. Zum Einen: Schneider! Es gibt mehrere Hundert Schneider, die vom Anzug über die Trekkinghose bis zu Hochzeitskleid und Wintermantel alles schneidern, was Mann und Frau sich so wünscht. Oder auch Lederwaren, Handtaschen, Jacken, Lederkoffer, Schuhe. Viele gehen auch mit Magazinbildern von Designerklamotten hin und lassen sich dann sowas nachschneidern. Und die Sachen sollen meist auch eine super Qualität haben. Dieses Abmessen, Anprobieren etc ist nicht so unseres, aber es gibt natürlich auch ohne Ende Läden mit fertigen Teilen, Klamotten, Souvenirs, Tellern, Schüsseln, Kissen, Schals etc pp… Shop til you drop! Trotz begrenztem Gepäck haben wir ein bisschen was gekauft, Ullis Koffer platzte auf der Rückreise aus allen Nähten, da wir schon was mitgegeben haben. 😉

Zum Anderen ist Hoi An auch noch berühmt für – na ratet mal: das Essen! Es gibt hier ohne Ende richtig gute Restaurants und Cafes und fantastisches Streetfood an jeder Straßenecke. Und fast jedes Restaurant bietet einen Kochkurs an. Da wir ja nun den Luxus eines „Babysitters“ hatten, haben wir uns das natürlich nicht entgehen lassen und einen Abendkurs gemacht. Und geschwelgt…. Mmmhhh….
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Mehr zum Essen in Hoi An folgt sicher nochmal separat. 🙂

Urlauberherz, was willst Du mehr? Einen Strand natürlich und hier hatte Hoi An einen wunderbaren zu bieten: An Bang Beach, drei Kilometer außerhalb, eine kurze Radtour durch die Reisfelder.
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Am Strand, der relativ leer und unbebaut ist, eine super chillige Beach Bar, Soul Kitchen. Ein wunderbares Fleckchen Erde. Und das Meer ist relativ flach, ebenso die Wellen, da war das Baden für die Kinder (und für die Mama) richtig nett.
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Kultur gab es übrigens auch noch, wir haben noch einen Ausflug zu alten Cham Ruinen gemacht in der Nähe von Hoi An, My Son. Vieles hiervon, mittlerweile auch Weltkulturerbe, wurde im Vietnamkrieg von den Amis zerstört. Ganz verwunschen im Grünen die Anlage, leider nur zu überlaufen mit Tourgruppen:
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Das Gesamtpaket in Hoi An ist einfach unschlagbar. Daher sind wir dann auch gleich mal ne Woche da hängen geblieben. Und trotzdem fiel der Abschied heute morgen irgendwie schwer… Wenn Ihr mal nach Vietnam fahrt, Ihr müsst unbedingt nach Hoi An!

Sonst noch? Ole und Michel sind hier absolute Stars. Nicht nur, dass die Vietnamesen generell kinderfreundlich sind. Aber mit ihren blonden Haaren, Oles ja auch noch etwas lockig, sind die beiden der Hingucker. Viele gucken den beiden hinterher, winken, rufen Hallo oder streicheln den Kopf. Es wurden auch schon Fotos von den beiden gemacht. Es sind zwar viele Touris hier, aber nicht sooo viele Westler mit kleinen Kindern, da sind die beiden schon was Besonderes. Tendenziell sind die Vietnamesen ja sozialistisch grummelig, was die Kommunikation betrifft, da sind die Jungs echte Türöffner.

Tam biêt!

P.S.: Sorry wegen der vielen Fotos, aber wir sortieren immer schon soooo viel aus… 🙂

Vietnam 3 – Mui Ne und Nha Trang

Vorab: HAPPY NEW YEAR! Hier ist gerade Tet-Fest, vietnamesisches Neujahr, das Jahr des Pferdes hat begonnen. Alles ist daher auch schon seit unserer Ankunft wunderbar geschmückt, überall gelbe Blumen und Mandarinenbäumchen.DSCN2834 neu

Hier nun aber erstmal der Beweis, dass wir außer Essen noch andere Dinge machen. Zwischen dem Essen sozusagen… 😉

Nach Saigon war unsere nächste Station Mui Ne, ein Badeort am chinesischen Meer. Etwas holpriger Start, da das gebuchte Zimmer zu klein war und wir erstmal eine neue Unterkunft suchen mussten. Die haben wir dann aber doch schnell gefunden, eine süße kleine Anlage direkt am Wasser. Zimmer im Bungalow Stil um einen kleinen Garten gruppiert, vorne am Wasser ein kleines Restaurant und Liegestühle. Sehr entspannt.

Ansonsten haben wir uns erstmal gefragt, wo in dem Badeort Mui Ne denn der Strand ist. Denn unser Hotel war zwar direkt am Meer, aber Mui Ne kämpft wohl mit Erosion und in großen Teilen des Ortes beginnt das Meer direkt an den betonierten Ufermauern der Hotels. Trotzdem konnte man bei uns sehr schön liegen und auch im Meer baden, allerdings ordentliche Wellen da. Der Ort selber zieht sich über etliche Kilometer am Meer entlang und wir haben auch noch den Strand gefunden: hübscher Strand, allerdings sehr wellig (zu wellig für die Jungs) und auch windig. Mui Ne ist entsprechend auch DAS Kite-Surf Mekka in Vietnam, ordentlich was los auf dem Wasser:DSCN2652 neu

In der Nähe von Mui Ne gibt es echt spektakuläre Natur, haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Zuerst ging es zu einem kleinen Fluss,  den man zu Fuß durchwatet, der durch einen kleinen roten Canyon fließt.  Farbenpracht, sehr cool:DSCN2673 neu

Danach ging es weiter zu den Dünen, für die Mui Ne berühmt ist: riesige weiße Sanddünen. Man könnte sich in der Wüste wähnen, würde nicht an die Dünen ein See grenzen, auf dem die Lotusblumen schwimmen. Beeindruckende Landschaft!
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Leider nicht in der Stille zu genießen,  denn überall sind die geschäftstüchtigen Vietnamesen und die Touris mit knatternden Quads unterwegs. Aber Stille ist ja in Asien sowieso kein Wert an sich, außer im Tempel. 🙂

Danach ging es dann im Abendlicht noch zu den sogenannten roten Dünen, die vielleicht eher orange sind, aber ein tolles Farbspiel bieten.
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Auch hier gilt, wie überall im sozialistischen Vietnam, jeder ist ein Unternehmer: Lauter Kinder und Frauen, die mit viel Ausdauer und viel Vehemenz Rutschpartien die Dünen runter auf Plastikpappen verkaufen wollen. Ole und Michel sind dann zweimal gerutscht, fanden sie natürlich super. 🙂

Nach entspannten Tagen in Mui Ne ging es dann mit dem Bus weiter nach Nha Trang, dem größten Badeort in Vietnam. Nha Trang hat einen schönen, breiten Strand, leider auch hier enorme Wellen und ab nachmittags sehr windig.
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Insofern haben wir nachmittags dann neben Märkten und Shoppen noch Sightseeing gemacht: Eine Pagode an einem Hügel mit einem 14 Meter hohen sitzenden Buddha und einem fast ebenso langen liegenden Buddha.
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Hier hat mir ein zahnloser Alter noch umgerechnet 1,50 EUR für ein paar Räucherstäbchen fiese abgezockt. Wie gesagt, jeder ist ein Unternehmer. Aber auch das gehört ja zum Urlaub dazu, dass man zumindest ab und zu in die Tourifalle tappt. Und vielleicht hilft das Beten ja. 😉
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Am nächsten Tag sind wir dann zu Cham Ruinen aus dem 7. Jahrhundert, auch diese sehr schön auf einem Hügel fast mitten in der Stadt gelegen. Tolle Atmosphäre da.
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Sonst noch? Man spricht Russisch! Zumindest in Mui Ne und Nha Trang. Die leninistisch-sozialistischen Brüder. Überall kyrillische Schriftzeichen und überall Russen, die aussehen wie ein wandelndes Klischee.  Die Damen drall und blondiert, die Herren zwischen bullig und dick mit Goldkette. Na ja. Scheinen alles Pauschaltouris zu sein, die in den Strandresorts wohnen. In unseren Hotels zumindest waren keine. Auch in Saigon und hier in Hoi An sind ulkigerweise gar keine Russen, die tummeln sich scheinbar wirklich nur in den beiden Badeorten. Hier in Hoi An trifft man neben den üblichen Backpackern dafür reichlich vom Typus eropäischer Bildungsreisender, in der deutschen Variante gerne mit dem Baedecker unterm Arm. 😉

Zum Abschluss noch ein Insider-Tipp für alle Fashion Victims: Vietnam trägt Flipflops mit Socken! Haben die ernsthaft alle an! Gibt sogar extra Socken mit Zehenlücke. Trotzdem uns solche schicken Socken leider fehlen, sind wir dank kalter Füsse im Nachtbus gleich mal auf den Trend aufgesprungen. Macht doch einen schlanken Fuß, original Vietnam Style 😉

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Bis bald!

Vietnam 2 – Foodblog

Aus aktuellem Anlass heute sozusagen eine Spezialausgabe, ein Foodblog… Der Vietnamtrip entwickelt sich zur Schlemmerreise…

Vom Kaffee habe ich ja schon berichtet. Oh Gott, der Kaffee! Am nettesten ist es immer, wenn der Kaffee direkt mit der kleinen Kaffeepresse obendrauf kommt, zu schön. Und unten drin die dicke Kondensmilch, schmeckt fast wie Vanillesauce.
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Gibt es übrigens auch als leckere Eiskaffee-Variante.

Absolute Spezialität in Vietnam sind ja Suppen, natürlich die schon erwähnte, berühmte Pho, eine Nudelsuppe, die hier schon zum Frühstück gegessen wird:
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Aber auch andere Nudelsuppen sind regelrechte Kunstwerke (z.B. angenehm scharf mit Seafood, mmmhhhh):
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Wenn man sich Vietnam im Atlas anschaut, liegt es ja aufgrund der enormen Küstenlänge schon nahe, dass es hier sowieso eine Menge fantastisches Meeresgetier hier geben muss. Wir hatten schon gegrillte Garnelen, köstliche gegrillte Muscheln, Tintenfisch…. Und Red Snapper, in der Folie gegrillt mit Zitronengras und Bananenblatt… Der Hammer…
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Und hier wird gerade Marks Krokodil zugeschnitten:

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Heute hatten wir zum Abendessen Hot Pot mit Seafood, eine Brühe, in der dann am Tisch Fisch, Garnelen, Tintenfisch, Kräuter, Salat und Nudeln gegart werden. Ganz großes Kino war das, optisch und geschmacklich:

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Gestern hatten wir an einer Garküche in einer etwas schmuddeligen Seitenstraße kleine, knusprige, frittierte Pfannküchlein mit Tintenfisch und Sojasprossen gefüllt…. Göttlich! Für 5000 Dong pro Stück, weniger als 20 Cent. Schlaraffenland.

Ganz zu Schweigen von den Kokosnüssen, den leckeren kleinen Bananen, den Frucht-Smoothies, den leckeren Snacks, den frischen Sommerrollen, den knusprigen Frühlingsrollen…

Natürlich macht Essen auch durstig, daher eine weitere Vietnam Spezialität: Bia Hoi, das ist frisches Bier, das ohne Konservierungsstoffe gebraut wird und daher täglich frisch in kleinen Strassenshops ausgeschenkt wird. Nicht in Restaurants oder Touri Bars, sondern nur in diesen kleinen Lädchen mit Plastikstühlchen am Straßenrand. Original Vietnam Atmosphäre inklusive 🙂
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Es scheinen viele Gourmets der Meinung zu sein, dass Vietnam eine der besten Küchen der Welt hat, da können sicher nur die Italiener, Thais und vielleicht noch Franzosen mithalten. Wir jedenfalls können das unterschreiben. Dieser Foodblog war bestimmt noch nicht der letzte, denn Mark und ich wollen auch noch einen Kochkurs machen.

Und ja, wir machen auch noch andere Sachen außer Essen, dazu dann mehr im nächsten Blog. 😉

Bon Appetit!

Vietnam 1 – Saigon

Good morning Vietnam!

Während ich das hier schreibe, sitzen wir gerade morgens im Bus von Saigon nach Mui Ne, Bus mit Liegesitzen, aus den Lautsprechern dröhnt Modern Talking, Lambada und Barbie Girl. Wäre kein echter Südostasien Trip ohne solche Touren. 🙂 220 km Weg, Fahrtdauer 6 Stunden. Puh…

Wie angekündigt, haben wir in Saigon am Flughafen Zuwachs bekommen: Ulli, Marks Mama, reist für zwei Wochen mit uns durch Vietnam. Die Jungs haben sich schon sooo lange auf Oma gefreut. Praktischerweise kamen unsere Flüge nahezu gleichzeitig abends in Saigon an, das Treffen hat auch super geklappt. Hier unsere erweiterte Reisegruppe:

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Die Einreise- bzw Visaprozedur nahm dann ihren laaangen sozialistischen Gang, etwas anstrengend nach so langen Flügen… Dafür war die Ankunft im Hotel um so herzlicher, man fühlte sich gleich wohl. Sehr nettes Hotel mitten im Backpackerviertel und im obersten Stock eine total schöne Dachterrasse mit Restaurant und Bar und Blick über Saigon. Eine Oase.

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Dann ging es erstmal ab auf die Straße. Tief durchatmen und WHAM!

Seit wir damals in Thailand und Laos waren, blieb immer dieses Ziehen im Bauch, diese Sehnsucht nach Südostasien. Und nun waren wir endlich da, mit allen Sinnen: Dieser Geruch, der sich aus den tausenden verschiedenen Düften der unzähligen Garküchen speist, die Wärme auf der Haut, das irrsinnige Menschengewusel aus Vietnamesen und Backpackern, das ohrenbetäubende Knattern der Motorroller, das Hupen der Autos, die Farben der Neonreklamen und der Früchte auf den Karren der Obstverkäufer. Das Hocken auf wackligen Plastikhockern am Straßenrand.  Und der Geschmack von gegrilltem Fleisch, Nudelsuppen, Saigon Bier…. Pure Energie und Intensität, die unter die Haut geht.
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Nach diesem abendlichen Kickstart ging es dann am nächsten Tag nach einem grandiosen Frühstücksbuffet auf Tour durch Saigon. Sind ordentlich gelaufen, war ganz schön anstrengend, aber interessant. Neben den typischen wild durcheinander gebauten Häuserzügen viel schöne, pompöse Kolonialarchitektur, gepaart mit einigen modernen Glitzerfassaden und vielen sozialistischen Propagandaplakaten. Alles schön geschmückt, denn Ende Januar / Anfang Februar ist Tet Fest, vietnamesiches Neujahr, das Jahr des Pferdes beginnt dann.

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Schön auch immer die ausgeklügelte Stromversorgung 😉

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Wir haben zu unserer Überraschung sogar einen Spielplatz gefunden unterwegs. Wir waren auf dem Markt, in der Pagode und sogar im vietnamesichen Wasserpuppentheater, das volle Programm. Und zum Abendessen dann köstliche Pho, Vietnams Nationalgericht, Nudelsuppe mit Fleisch und viiiieeelen Kräutern. Mmmhhh…

Am nächsten Tag haben wir dann eine Tagestour ins Mekongdelta gemacht, das volle Touri-Programm, aber ein Riesen-Spaß. Mit dem Bus bis zum Mekongdelta, dann mit dem Boot über einen schwimmenden Markt.

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Dann weiter auf eine Insel, Kaffeefahrt auf vietnamesisch, Bonbon“fabrik“ von Kokusnussbonbons, sooo lecker. Weiter zum Honigbauern, dort gab es dann Tee und das übliche Verkaufsprogramm. Ist ja aber durchaus amüsant, zumal die Sachen lecker und so günstig sind. Auf der nächsten Insel gab es dann eine kurze Radtour bis zum Mittagessen, danach dann noch eine Paddeltour im Ruderboot mit vietnamesischen Hüten.
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Mark hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, selbst mitzupaddeln. Kanutour auf dem Mekong quasi. 🙂

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Dann wieder auf andere Boot, über einen weiteren Markt zum Bus und laaaange Rückfahrt nach Saigon. Waren alle K.O. danach. Nach so einem intensiven Start geht es jetzt zum Relaxen an den Strand in Mui Ne.

Sonst noch? Der Kaffee! Oh Gott, der Kaffee! Er ist so dick, dass er fast cremig ist und sehr aromatisch. Schmeckt genauso wie damals in Laos, was haben wir den Kaffee da geliebt. Wenn mit Milch, dann kommt ganz dicke, süße Kondensmilch rein, köstlich. Zuhause kann man mich mit Kondensmilch ja jagen, aber das hier ist einfach göttlich. An dieser Stelle ein Merci für das kulinarische koloniale Erbe der Franzosen. Das Baguette ist übrigens auch ausgesprochen lecker.

Wir schlemmen also weiter!